Biopsychosoziale Prozesse in der Bindungsentwicklung & Bindung und Mentalisierung
Veranstaltungsreihe BINDUNG
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Die Bindungstheorie geht davon aus, dass unterschiedliche Bindungserfahrungen mit den primären Bezugspersonen und daraus resultierende Unterschiede in der Bindungssicherheit zu Konsequenzen in der Entwicklung der emotionalen Regulationsfähigkeit bzw. sozial-emotionaler Kompetenzen führen. Ausgehend von phylogenetischen Annahmen zur Bindungstheorie gehen wir im Rahmen einer biopsychosozialen Perspektive davon aus, dass das Bindungssystem auch mit biologischen Systemen interagiert. So lassen sich Einschränkungen in der emotionalen Verfügbarkeit der Bezugsperson im Säuglingsalter bzw. Einschränkungen in der Funktion des Bindungssystems in emotionalen Anforderungssituationen auch auf stresshormoneller Ebene nachweisen. Darüber hinaus weisen neuere Studien bezüglich der Bindungsdesorganisation darauf hin, dass neben sozialen Einflüssen auch individuelle Dispositionen eine Rolle spielen, denen insbesondere auch genetische Merkmale zugrunde liegen. Hier wird dann allerdings die Schutzfunktion elterlichen Verhaltens deutlich, da sich genetische Risiken nur dann im Bindungsverhalten manifestieren, wenn die emotionale Verfügbarkeit der Bezugsperson eingeschränkt ist.
Bindung und Mentalisierung - Dr. Christoph Göttl
Peter Fonagy und Mary Target haben das Bindungskonzept um den Begriff Mentalisierung erweitert. Das Konzept ermöglicht zu erklären, wie Bindung weitergegeben wird. Durch das Verständnis des Wie wird auch das Wie der Therapie von Bindungsstörungen verständlich. Hinter dem Konzept stehen Ansätze der Psychoanalyse und Neurobiologie.
Vortragende: Univ. Prof. Dr. Gottfried Spangler (Universität Erlangen); Dr. Christoph Göttl (Kinder- und Jugendpsychiatrie, Graz)
Kosten: € 25,- (€ 15,- für Studierende)