Frauen im Iran. Zwischen Unterdrückung und Emanzipation
Neue Galerie Graz
Joanneumsviertel, Zugang Kalchberggasse
8010 Graz
Tel: +43-316/8017-9100
E-Mail: joanneumsviertel@museum-joanneum.at
Web: https://www.museum-joanneum.at/neue-galerie-graz
Vortrag von Gerhard Schweizer
Kosten: Eintritt frei
Ort: Auditorium, Joanneumsviertel
Im Iran hat es bereits 1919 erste Reformbestrebungen gegeben, um die Frauen aus den Rollenzwängen erstarrter islamischer Tradition zu befreien. Unter den Schahs der Pahlevi-Dynastie wurden die Reformen weitergeführt, waren jedoch sozial unausgewogen. Was ist aus dieser krisenhaften Entwicklung seit dem Sieg der Islamischen Revolution 1979 geworden?
Der Kulturwissenschaftler Gerhard Schweizer war 1964 das erste Mal im Iran, aktuelle Eindrücke gewann er bei seiner letzten Reise im Herbst 2016. Er vergleicht die Situation der Frauen unter der säkularen Diktatur des Schahs mit jener unter der islamistischen Diktatur der Ajatollahs. Hierbei zeigt er, dass die Entwicklung seit 1979 um vieles komplexer und widersprüchlicher ist, als sie aus westlicher Sicht oft wahrgenommen wird. Da in der Islamischen Republik Iran kultureller Pluralismus gegen den Widerstand der religiösen Fundamentalisten an Boden gewinnt, eröffnen sich dort Chancen für eine Frauenemanzipation. Gerhard Schweizer zeigt darüber hinaus, inwieweit die Situation der Frauen im Iran vergleichbar ist mit jener in anderen islamischen Ländern und wo die Unterschiede liegen.
Zuletzt erschienen von Gerhard Schweizer die Bücher Iran verstehen, Türkei verstehen, Syrien verstehen, Islam verstehen.
Der Vortrag ist eine Ergänzung zur Ausstellung Frauen in Gesellschaft der iranischen Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat in der Neuen Galerie Graz.